Kunst aus den Niederlanden

© Bundesministerium der Finanzen, Foto: Marco Urban
Rombout Oomen ist ein bekannter niederländischer Künstler. Der Absolvent der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in Den Haag hat bereits in vielen Ländern gearbeitet. Längere Stationen waren Berlin und Helsinki, derzeit lebt und arbeitet er in Amsterdam.
Seine Arbeit bewegt sich stets auf einem schmalen Grat zwischen dem Gegensätzlichen. Obwohl die Kompositionen seiner Gemälde scheinbar von der Aufklärung inspiriert sind, sucht man kühlen Rationalismus vergebens in seinen Darstellungen. Stattdessen scheint das Licht in seinen Arbeiten leidenschaftlich und gefährlich. Seine Protagonisten betreten die Szenerie irgendwo im achtzehnten Jahrhundert in der revolutionären und schillernden Welt des Jacques-Louis David. Parfümiert und herausgeputzt feiern sie zunächst einen Ball, der ganz im Zeichen des Anstands und der Aufklärung steht. In der Arbeit von Rombout Oomen enden sie schließlich besessen, zermürbt, müde und desillusioniert in einer Orgie, aus der es kein Entkommen gibt. Verloren in einem Zirkuskarussell, das sie betrunken durch die Nacht treibt. Es gibt keine Vernunft, Liebe oder Erlösung mehr. Was bleibt, sind verbrauchte Lust und groteske Konzepte, die vielleicht einen Augenblick der Ekstase und des schnellen Glücks verschaffen, jedoch ohne danach zu fragen, wie lange dieser währt.
Rombout Oomen arbeitet gerne in Serien, so auch bei seinem „Slumberland Manifesto“. Oft wählt er Großformate wie Wandgemälde, übergroße Tücher in Industriegebäuden oder an der Seite eines Hochhauses wie sein Schwan am A’DAM Tower am Amsterdamer Fluss IJ. Obwohl er in seiner Arbeit nicht davor zurückscheut, offensiv mit Themen umzugehen, ist seine Botschaft vielschichtiger, als man meinen würde. Oomens Arbeit ist expressiv, aber niemals laut. Wer sich die Zeit nimmt, seine euphorischen Bilder näher zu betrachten, wird ganz versteckt ein leises und melancholisches Element entdecken und auch in der dunkelsten Ecke seiner Arbeit etwas Romantisches erahnen. Genau das macht ihn aus, den schmalen Grat zwischen dem Gegensätzlichen.