
„Solidarität durch Liebe“ – so lautet das Thema der ersten 2-Euro-Sondermünze Maltas aus der Reihe „Von Kindern mit Solidarität“, die im Jahr 2016 ausgegeben wurde. Sie soll an unsere gesellschaftliche Aufgabe erinnern, Menschen in Not nicht im Stich zu lassen.
Dieser Solidaritätsgedanke begleitet die erste EU-Ratspräsidentschaft Maltas. Und dies in einer Phase, in der Solidarität innerhalb Europas, aber auch die Solidarität mit unseren außereuropäischen Nachbarn, einer harten Prüfung unterliegt. Als kleinstes EU-Mitglied versuchen wir, im ersten Halbjahr 2017 Brücken zu bauen und zusammen mit den anderen Unionsmitgliedern Kompromisse für die drängenden Fragen unserer Zeit zu finden.
Aufgrund unserer geographischen Lage fühlen wir uns mit unseren Nachbarn in Nordafrika und der Levante, mit denen wir alte Gemeinsamkeiten und Erfahrungen teilen, besonders verbunden. Als überzeugte Europäerinnen und Europäer verbinden uns aber auch die Kultur, die Geschichte und die Werte mit unserem gemeinsamen Lebens- und Gestaltungsraum, der Europäischen Union. Diese Haltung spiegelt sich in unseren Prioritäten für den Vorsitz im Rat wider: Solidarität bei der Suche nach nachhaltigen Lösungen zur Flüchtlingsfrage, wirtschaftliche Prosperität mit sozialer Inklusion, ein Europa der Sicherheit, der Freiheit und des Rechts, ein besonderer Augenmerk auf die südliche Nachbarschaft und schließlich maritime Angelegenheiten, speziell der Fortbestand unserer Meeresressourcen.
Wegen seiner strategischen Lage mitten im Mittelmeer und seiner ausgezeichneten Naturhäfen war Malta stets sehr begehrt. Die seefahrenden Völker und die Großmächte kämpften seit Jahrtausenden um den Besitz Maltas. Viele beherrschten es und machten es zugleich, für kurze oder längere Zeit, zu ihrer eigenen Heimat bzw. zweiten Heimat. Alle, die in Malta waren, haben dort ihre Spuren hinterlassen. Deswegen ist die Geschichte Maltas nicht nur lang und turbulent, sondern auch besonders reich und vielfältig. Die Anwesenheit der verschiedenen fremden Herrscher und die ständigen Kontakte mit Menschen in anderen Ländern, besonders die vielfältigen Handelsbeziehungen, ließen im Laufe der Jahrtausende in Malta einen einmaligen „Schmelztiegel“ der Zivilisationen entstehen. Das kulturelle Erbe Maltas manifestiert sich dementsprechend in diversen künstlerischen Ausdrucksformen, darunter auch die Musik.
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei maltesischer Klassik, Pop und Folklore. Wenn Sie Gefallen an unserer Kultur und Geschichte gefunden haben und neugierig auf mehr sind, lege ich Ihnen 2018 eine Reise in die Kulturhauptstadt Europas nahe: Valletta, die Hauptstadt unserer 430.000 Einwohner zählenden Mittelmeernation, wird dann erneut im Zentrum europäischer Aufmerksamkeit stehen.